*Neunzehn* zählt bekanntermaßen zu meinen Lieblingszahlen. Daher habe ich euch für den ersten Neunzehnten des Jahres ein echtes vegetarisches Lieblingsessen herausgesucht. Ja, ich kanns nicht schlichter benennen: für mich geht mit diesem Pastagericht ein neuer Stern im Pasta-Olymp auf.
Es ist, als ob Hermes Demeter verführt hätte - genauso (in etwa) schmeckt diese Pasta. Nicht, dass ich mich besonders im *Who is Who* oder *Wer mit Wem* der griechischen Mythologie auskenne. Aber das Hermes als besonders umtriebig zu bezeichnen war, das weiß man ja. Nun, und Demeter hatte es mit der ganzen Entführungsgeschichte nicht gerade besonders leicht. Fehlt also nur noch die Gelegenheit und die haben sich die Damen und Herren des Olymp doch immer geschaffen...
Es kann - wenn wir schon gerade dabei sind - als fester Zukunftsplan bezeichnet werden, dass, sollten der Habib und ich winters irgendwann zur Seßhaftigkeit bereit sein, Hühner eine Bleibe bei uns finden. Und noch gewisser bin ich mir bereits über die Namensgebung: der griechische Olymp wird zu uns in den Hühnerstall hinabsteigen. Alleine der Name für den einzigen Hahn wird eine schwierige Entscheidung: Ikarus oder doch Odysseus, vielleicht sogar Apoll...
Jetzt zuallerst muß ich mich bei Toni bedanken. Ihrer Muse habe ich diese Kartoffelpasta zu verdanken, die standepede ins Standartrepertoire einzieht. Von der Form sind sie Pici (wie etwa bei Robert zu finden) nicht unähnlich. Der Teig ist wunderbar zu händeln, schön griffig und wirklich herrlich zu rollen. Wie gut, habe gleich die doppelte Menge zubereitet und die Hälfte des Teiges eingefroren. Dicke Empfehlung an alle Pasta-Maniacs!
Zutaten - 2P:
Kartoffel-Pici
50 g Kartoffeln, mehlig kochend
100g Mehl
50g Hartweizenmehl
1 Ei
1 EL Öl
½ TL Salz
2 kleine Fenchelknollen, in feine Streifen geschnitten
2 Artischocken
1 Zitrone
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
Olivenöl
1 Schuss Pastis
1 kleiner TL Vanillezucker (m: selbstangesetzt)
etwas braune Butter
1 TL frischer Thymian
Salz, Pfeffer
etwas Gemüsebrühe
Piment d'Espelette
Abrieb 1/2 Zitrone
1 EL crème fraîche
1 EL feingehackte Peterslie
Zubereitung:
Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, ausdämpfen lassen, schälen und
durch die Kartoffelpresse drücken. Sie sollen noch lauwarm sein. Mit
den restlichen Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Der ist etwas weicher
als ein herkömmlicher Nudelteig. Falls zu weich noch etwas Mehl,
andernfalls etwas Wasser zugeben.
Mind. 30 min. ruhen lassen.
Mit der Nudelmaschine mit der gröbsten Einstellung zu Bahnen ausrollen
und in schmale Streifen schneiden. Diese Streifen werden mit der Hand zu
einer Art dünnen Schupfnudel gerollt und dürfen ruhig etwas rustikal
werden. Die Nudeln auf ein mit doppelgriffigem Mehl oder Hartweizengrieß
bestreuten Brett verteilen.
Während der Pastateig ruht die Artischocken wie gewohnt schälen und in Zitronenwasser zwischenlagern, damit sie nicht braun werden. Vor dem Auspressen der Zitrone die benötigten Zitronenzesten abreiben und zur Seite stellen.
Knoblauch und Fenchel ebenfalls schälen und vorbereiten.
Etwas braune Butter in einer Pfanne erhitzen und den Fenchel bei milder Hitze zart golden rösten. Dabei salzen und pfeffern. Den Vanillezucker darüber geben und mitkaramellisieren lassen.
Den Fenchel aus der Pfanne nehmen und etwas Olivenöl in die Pfanne geben. Die in Spalten geschnittene Artischocken anrösten bis sie leicht Farbe annehmen. Dann den Knoblauch und den Thymian unterrühren und kurz mitrösten. Ein wenig Gemüsebrühe (etwa 2 EL) anschütten, einen Deckel auflegen und die Artischocken eben bissfest garen (geht nur wenige Minuten).
Parallel einen Topf mit reichlich Salzwasser aufsetzen.und die Pasta - je nach Dicke - etwa 3min kochen lassen. Probieren.
Den Fenchel wieder zurück zu den Artischocken in die Pfanne geben und erhitzen, einen Schuß Pastis angießen und nahezu verkochen lassen. Dann mit Piment d'Espelette und der Zitronenschale würzen. Die Crème unterrühren, ebenso die feingeschnittene Petersilie und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pasta unter das Gemüse heben und servieren.
Quelle Kartoffel-Pici: Toni von Hundertachtziggrad